So 22.02.2026, 18.00 Uhr | Großes Haus Premiere
Einführung um 17.15 Uhr
In jedem Leben, in jeder Gesellschaft und zu jeder Zeit gibt es Momente des "Kein Zurück": der Moment, wenn sich alles ändert und es für immer verändert bleiben wird. Der Ballettabend KEIN ZURÜCK nimmt solche Momente als Ausgangspunkt. Der französische Choreograf Angelin Preljocaj spürt in seinem bewegenden Werk "Annonciation" dem Moment der Verkündung nach – der gleichzeitig der der Empfängnis ist. Dabei stellt er einige Erwartungen auf den Kopf und löst bei den Zuschauenden eine Flut von Überlegungen über das, was wir über diesen Moment glauben zu wissen, aus. Das Pas de deux für zwei Frauen ist auch musikalisch kontrastreich und wechselt zwischen Antonio Vivaldis "Magnificat" und den elektronischen Klängen von Stéphane Roy. Preljocaj, der zu den führenden zeitgenössischen Choreograf*innen Europas zählt, hat u. a. Werke für das Ballett der Pariser Oper, das Bolschoi-Ballett, das New York City Ballet sowie für seine eigene Compagnie, Ballet Preljocaj, geschaffen.
Demis Volpi kreierte "Aftermath" 2014 für das Stuttgarter Ballett. Dafür ließ er sich von einem Lied – gesungen von der berühmten argentinischen Sängerin Mercedes Sosa – inspirieren: "Si se calla el cantor", dessen Text u. a. sagt: "Wenn der Sänger schweigt, schweigt das Leben, weil das ganze Leben an sich ein Gesang ist ...". Zu einer klanglich gewaltigen Auftragskomposition des amerikanischen Komponisten Michael Gordon entwirft Volpi eine zugleich dystopische und ergreifende Vision von einer Figur, die nach und nach von einer bedrohlichen Menschenmasse verschluckt wird, wodurch ihre "Stimme" für immer zum Schweigen gebracht wird. Dabei setzt er die von der ausschließlich weiblichen Besetzung getragenen Spitzenschuhe auf ungewöhnliche Art ein: der Klang der Schuhe – den man normalerweise nie hört –wird bewusst integriert und untermauert die Aggression der uniformen, anonymen Masse.
Zu diesen zwei Stücken hat Ballettintendant Demis Volpi weitere Werke in Auftrag gegeben, von Xie Xin und Marcos Morau, zwei weltweit tätige Künstler*innen, die zu einer neuen Generation inspirierender und außergewöhnlicher Choreograf:innen gehören. Xie ist Leiterin der in Shanghai ansässigen Compagnie Xie Xin Dance Theatre und hat u. a. für zahlreiche zeitgenössische Tanzcompagnien in China Stücke kreiert sowie für das Ballett der Pariser Oper, die Biennale in Venedig, die BalletBoyz London und das Hessische Staatsballett. Morau ist Leiter der in Barcelona ansässigen Compagnie La Veronal, 2025 zu Gast bei den Hamburger Ballett-Tagen, und ist bekannt für seine markanten, hoch ästhetischen sowie theatralischen Stücke.
N.N. (Uraufführung)
Choreografie: Xie Xin
ANNONCIATION
Choreografie und Bühne: Angelin Preljocaj
Musik: Stéphane Roy (Crystal Music), Antonio Vivaldi (Magnificat)
Musikalische Interpretation: Ensemble international de Lausanne / Orchestre de Chambre de Lausanne – Michel Corboz (Musik vom Tonträger)
Kostüme: Nathalie Sanson
Licht: Jacques Chatelet
URAUFFÜHRUNG:
Ballet Preljocaj (kreiert in einer Residenz am TNDI Châteauvallon, Toulon), Opéra de Lausanne, 26. September 1995
N.N. (Uraufführung)
Choreografie: Marcos Morau
AFTERMATH (Neufassung)
Choreografie: Demis Volpi
Musik: Michael Gordon, "Aftermath" (Auftragskomposition)
Kostüme: Katharina Schlipf
URAUFFÜHRUNG:
Stuttgarter Ballett, Stuttgart, 17. April 2014
PREMIERE IN HAMBURG:
Hamburg Ballett, Hamburg, 22. Februar 2026
Altersempfehlung: ab 12 Jahren / Klasse 7
Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper
Choreograf*innen:
>> Xie Xin
>> Angelin Preljocaj
>> Marcos Morau
>> Demis Volpi