Do 11.12.2025, 19.00 - 22.30 Uhr | Großes Haus
EINE WIEDERENTDECKUNG – NATIONALEPOS ODER MÄRCHENOPER ÜBER DEN KAMPF GEGEN DAS BÖSE?
Wer ist in dieser Märchenoper gut, wer ist böse – und warum? Die Keimzelle der Puschkin-Vertonung Ruslan und Ljudmila von Michail Glinka ist die Verschleppung der Fürstentochter Ljudmila aus Kiew, Zentrum sowohl des russischen als auch des ukrainischen Gründungsmythos. Für den ihr versprochenen Krieger Ruslan beginnt damit eine abenteuerliche Reise durch das Zauberreich eines mächtigen Zwergs. Die Rettungsaktion steigert sich zum Kräfte- messen der um Ljudmila kämpfenden Männer. Sie selbst aber wird immer mehr zu einer fernen Vision von Liebe – zum ersehnten Preis für Heldentum. Inmitten des erwachenden russischen Nationalgefühls entwarf Glinka im Jahr 1842 die Idee eines kulturell geeinten Zarenreichs, in dem er slawischen, finnischen und arabischen Melos mit der Bel-canto-Mode seiner Zeit zusammenfließen ließ. Die ungarischen Regisseurinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka blicken hinter die magische Fassade der Sagenwelt und nähern sich den Figuren mit großer Neugier für ihre urmenschlichsten Ängste, ihre seelischen Abschürfungen und Abgründe. Dabei folgen sie auch Spuren, die in autoritäre Systeme des Gestern und Heute führen – und schließlich doch in eine Hochzeit münden. Oder aber ist das Happy End dieses Märchens reine Utopie?
Musikalische Leitung: Ben Glassberg
Inszenierung, Bühne und Kostüme: Alexandra Szemerédy, Magdolna Parditka
Chor: Alice Meregaglia
Dramaturgie: Judith Wiemers
Große Zauberoper in fünf Akten (1842)
Libretto:
Konstantin Bakturin, Walerijan Schirkow, Nestor Kukolnik, Michail Godenow, Nikolai Markewitsch und Michail Glinka nach dem gleichnamigen Poem von Alexander Puschkin
In russischer Sprache
Information:
Ort: Großes Haus, Dammtorstraße 28, 20354 Hamburg
Preise: 7,00 EUR bis 119,00 EUR
noch kein Vorverkauf