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Fantastisches Ballett in zwei Akten

Giselle

Warum "Giselle"?

Zuerst, weil es sicher das wichtigste und schönste Ballett der romantischen Zeit ist.
Die romantische Zeit, die für viele Menschen eine Ära des Balletts schlechthin bedeutet.
Das Hamburg Ballett ist auch eine "klassische Compagnie".
Das heißt: Die Technik, die dieses international zusammengestellte Ensemble verbindet, ist die Sprache des klassisch-akademischen Tanzes.
Gleichzeitig aber ist das Hamburg Ballett eine kreative Compagnie.
Eine Compagnie, die es gewohnt ist, neue Dinge zu schaffen.
Gerade die Kombination des Schönsten der Tradition mit einer neuen modernen Sicht, ist der Sinn, warum wir uns dieses Jahr noch einmal mit dem Thema "Giselle" befassen.
Das heißt, ein Juwel des klassisch-romantischen Balletts in eine neue moderne Fassung zu setzen.

John Neumeier (2000)


Musik: Adolphe Adam
Traditionelle Choreografie: Jean Coralli, Jules Perrot, Marius Petipa
Inszenierung und neue Choreografie: John Neumeier
Künstlerische Beratung: Natalia Makarova
Bühnenbild und Kostüme: Yannis Kokkos

2 Stunden 30 Minuten | 1 Pause
1. Teil: 60 Minuten, 2. Teil: 60 Minuten

PREMIERE:
Hamburg Ballett, Hamburg, 23. Juni 1983

ORIGINALBESETZUNG:
Giselle: Lynne Charles
Herzog Albert: Ivan Liska
Myrtha: Colleen Scott
Bathilde: Gigi Hyatt
Hilarion: Gamal Gouda
Bauern-Pas de deux: Chantal Lefèvre, Jeffrey Kirk
Zulma: Robyn White
Moyna: Trinidad Vives
Berthe: Beatrice Cordua
Der Prinz von Kurland: Max Midinet
Wilfried: Eduardo Bertini

PRODUKTION 2000 – PREMIERE:
Hamburg Ballett, Hamburg, 10. Dezember 2000

ORIGINALBESETZUNG:
Giselle: Elizabeth Loscavio
Herzog Albert: Lloyd Riggins
Myrtha: Heather Jurgensen
Bathilde: Alison Kappes
Hilarion: Carsten Jung
Bauern-Pas de deux: Silvia Azzoni, Alexandre Riabko
Zulma: Adéla Pollertová
Moyna: Silvia Azzoni
Berthe: Anna Grabka
Der Prinz von Kurland: Eduardo Bertini
Wilfried: Andrzej Glosniak

GASTSPIEL:
2014 Baden Baden

[MEHR]
ERSTER AKT
Dorf zur Zeit der Weinlese

Herzog Albert hat zu dem Bauernmädchen Giselle eine schwärmerische Zuneigung gefasst. Um sie zu treffen, findet er sich vor dem Hause ein, in dem sie mit ihrer Mutter Berthe wohnt. Sein Freund Wilfried, Mitglied der Jagdgesellschaft des Prinzs von Kurland, versucht umsonst, ihn zur Teilnahme an der Jagd zu überreden. Albert verkleidet sich als Bauer, versteckt seine fürstlichen Kleider in einer Hütte und schickt Wilfried weg. Ein Bauernmädchen, Giselles Freundin, holt bei Berthe ein Hochzeitskleid, das diese für sie genäht hat. Der Wildhüter Hilarion, der Giselle liebt, beobachtet, wie sich Albert mit ihr trifft. Er stört das Rendezvous und versucht vergeblich, Giselle den Rivalen auszureden.
Winzerinnen kommen auf dem Weg zur Weinlese an Berthes Haus vorbei. Giselle überredet sie zum Tanz. Berthe unterbricht sie, beunruhigt über die Tanzleidenschaft, die Giselles schwächliche Gesundheit gefährdet. Albert hört Jagdfanfaren; um nicht erkannt zu werden, schickt er die Winzerinnen weg und zieht sich zurück. Der Prinz von Kurland trifft mit seiner Jagdgesellschaft ein, der auch Bathilde, seine Tochter und Alberts Braut, angehört. Vor Berthes Haus wird eine Rast eingelegt. Während Berthe die Gäste bewirtet, entsteht zwischen den beiden Mädchen Giselle und Bathilde Sympathie. Der Herzog, Bathilde und ihre Gouvernante begeben sich ins Haus, während die übrige Gesellschaft weiterzieht. Die Landleute beginnen ein dörfliches Fest, in dem auch die Hochzeit von Giselles Freundin gefeiert wird. Albert schließt sich dem Treiben an und tanzt mit Giselle, die zur Königin der Weinlese erklärt worden ist. Hilarion unterbricht das Fest; er hat in der Hütte Alberts Degen gefunden und zeigt ihn Giselle als Beweis für dessen wahre Stellung. Albert streitet ab, der Besitzer des Degens zu sein, wird aber von Bathilde und ihrem Vater, die aus dem Hause kommen, erkannt. Giselle wird vor Schmerz und Enttäuschung wahnsinnig: sie stirbt.


ZWEITER AKT
Waldlichtung mit Giselles Grab

Bei Anbruch der Nacht besuchen Giselles Mutter und Hilarion Giselles frisches Grab. Es liegt an einem Ort, wo nachts die Willis zusammentreffen - junge Bräute, die vor ihrer Heirat starben und nun unerlöst als Geister die Nächte durchtanzen müssen. Hilarion wird verborgen Zeuge des Auftritts von Myrtha, der Königin der Willis, die ihre Schwestern herbeiruft; er flieht. Auch Giselle wird aus dem Grab gerufen und unter die Willis aufgenommen. Als die Willis davongezogen sind, sucht auch Albert das Grab auf. Giselle zeigt sich ihm, entzieht sich aber immer wieder. Die Willis haben inzwischen Hilarion entdeckt und zwingen ihn, solange zu tanzen, bis er vor Erschöpfung stirbt. Dann entdecken sie auch Albert. Giselle erhält von Myrtha den Befehl, ihn in den Tod zu tanzen. Um ihn zu retten, drängt sie ihn zum Grabkreuz, das ihn vor dem Zauber der Willis schützt, und tanzt an seiner Statt, bereit, sich für ihn zu opfern. Albert aber folgt ihr und verfällt in immer rasenderen Tanz. Schließlich bricht er zusammen - da läutet vom Dorf her die Morgenglocke. Mit Beginn des Tages ist die Macht der Willis gebrochen; sie verschwinden - und auch Giselle. Albert bleibt allein zurück.

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