< Repertoire Übersicht
Ballett von John Neumeier
Dritte Sinfonie von Gustav Mahler
John Neumeier kreierte mit der "Dritten Sinfonie von Gustav Mahler" 1975 sein erstes abendfüllendes sinfonisches Ballett. In dem Ensemblestück setzt er Mahlers mitreißende, vielschichtige Musik und die ihr innewohnenden Emotionen unmittelbar in Tanz um. Das Werk wurde weltweit gefeiert: Die "New York Times" bezeichnete das Ballett als eine "der größten klassischen Choreografien unseres Jahrhunderts".
Musik: Gustav Mahler
Choreografie, Bühnenbild, Kostüme und Licht: John Neumeier
2 Stunden | keine Pause
URAUFFÜHRUNG:
Hamburg Ballett, Hamburg, 14. Juni 1975
ORIGINALBESETZUNG:
Mariana Eglevsky
Marianne Kruuse
Magali Messac
Zhandra Rodriguez
Persephone Samaropoulo
Salvatore Aiello
Truman Finney (für Maximo Barra)
Fred Howald
François Klaus
Tomislav Vukovic
GASTSPIELE:
1975 Venedig, Stuttgart, Frankfurt-Hoechst, Luxemburg 1976 Paris, Tel Aviv, Jerusalem 1977 Danzig, Wien, Berlin, Brüssel 1978 Helsinki, Leverkusen 1980 Bremerhaven, Ludwigshafen 1981 Dresden, München, Sao Paulo, Rio de Janeiro, Buenos Aires 1983 New York 1984 Toronto, Montreal, Chicago (Ravinia Festival) 1985 New York 1986 Tokio, Nagoya, Osaka, Kyoto, Fukuoka, Budapest 1987 Lausanne, Marseille, Paris, Berlin, Leipzig 1988 Milwaukee, Barcelona 1989 Athen 2003 Baden-Baden 2012 Beijing, Hongkong 2014 Chicago 2015 Venedig 2016 Chicago 2017 Florenz
IM REPERTOIRE:
Ballet de l'Opéra National de Paris
Königlich Dänisches Ballett
Königlich Schwedisches Ballett
Das Programmheft ist in unserem Onlineshop erhältlich
1. Satz - Gestern
"... Und all unsere Gestern führten Narrn den Weg des staub'gen Tods ..."
William Shakespeare, "Macbeth"
Gustav Mahler überschreibt den Satz "Pan erwacht ? der Sommer marschiert ein".
2. Satz - Sommer
in Mahlers Worten: "Was mir die Blumen (auf der Wiese) erzählen".
3. Satz - Herbst
"Was mir die Tiere (im Walde) erzählen", sagt Mahler.
4. Satz - Nacht
Dieser Satz ist John Cranko und seiner Compagnie in Dank gewidmet.
"Was mir der Mensch erzählt« hat Mahler als Titel gewählt,
ursprünglich nannte er diesen Satz "Was mir die Nacht erzählt".
O Mensch! Gib acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht? Ich schlief, ich schlief!
Aus tiefem Traum bin ich erwacht! Die Welt ist tief!
Und tiefer als der Tag gedacht! Tief ist ihr Weh!
Lust - tiefer noch als Herzeleid! Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit! Will tiefe, tiefe Ewigkeit!
Friedrich Nietzsche, aus »Also sprach Zarathustra«
5. Satz - Engel
Mahler ist ausführlicher: "Was mir die Engel erzählen«.
In seinem ersten Konzept hieß es: "Was mir die Morgenglocken erzählen"
Es sungen drei Engel einen süßen Gesang,
Mit Freuden es im Himmel klang;
Sie jauchzten fröhlich auch dabei,
Daß Petrus sei von Sünden frei,
Von Sünden frei.
Denn als der Herr Jesus zu Tische saß,
Mit seinen zwölf Jüngern das Abendmahl aß,
So sprach der Herr Jesus: Was stehest du hier.
Wenn ich dich ansehe, so weinest du mir,
So weinest du mir.
Ach, sollt ich nicht weinen, du gütiger Gott!
Ich hab 'übertreten die zehen Gebot';
Ich gehe und weine ja bitterlich,
Ach komm, erbanne dich über mich,
Ach, über mich.
Hast du denn übertreten die zehen Gebot',
So fall auf die Knie und bete zu Gott,
Und bete zu Gott nur allezeit,
So wirst du erlangen die himmlische Freud',
Die himmlische Freud'.
Die himmlische Freud' ist eine selige Stadt,
Die himmlische Freud', die kein End' mehr hat;
Die himmlische Freude war Petro berei't
Durch Jesum und allen zur Seligkeit,
Zur Seligkeit.
"Des Knaben Wunderhorn"
6. Satz
Was mir die Liebe erzählt
Ursprünglich hatte Mahler noch an einen siebten Satz gedacht:
"Was mir das Kind erzählt".