Seit jeher übertrifft John Neumeier gängige Erwartungen, indem er sich als Künstler nicht allein auf die Rolle eines Choreografen festlegen lässt. Mit der Premiere von Christoph Willibald Glucks "Orphée et Eurydice" an der Lyric Opera Chicago übernahm er 2017 erstmals in den USA eine Opernregie in Kombination mit Choreografie sowie Bühnenbild, Kostüm- und Lichtdesign – und ermöglichte so eine ungeahnte Verschränkung der Kunstsparten Ballett und Oper. Ausgangspunkt dieses innovativen Zugriffs war die Pariser Fassung von 1774, für die der Komponist umfangreiche Tanzeinlagen vorsah. Die dynamische Kopplung von Musik und Tanz ist für John Neumeier jedoch kein Selbstzweck. Seine moderne Adaption des Handlungsgerüsts ist von Glucks Idee inspiriert, menschliche Emotionen intuitiv erfahrbar zu machen: "Wir alle haben Verlusterfahrungen gemacht – auch wenn sie nicht die Dimension des Wahnsinns erreichen, wie sie meiner Ansicht nach in 'Orphée' gezeigt werden."
Inszenierung, Choreografie, Bühnenbild, Kostüme und Licht: John Neumeier
Libretto von Pierre-Louis Moline nach Ranieri de’ Calzabigi
Mitarbeit Bühnenbild: Heinrich Tröger
Chor: Eberhard Friedrich
2 Stunden 30 Minuten | 1 Pause
1. Teil: 70 Minuten, 2. Teil: 40 Minuten
PREMIERE:
Joffrey Ballet und Lyric Opera of Chicago, Chicago, 23. September 2017
GASTSPIELE:
2019 Baden-Baden 2023 Salzburg
IM REPERTOIRE:
Lyric Opera of Chicago
Los Angeles Opera
Koproduktion mit der Lyric Opera of Chicago und der Los Angeles Opera Gefördert durch die Twerenbold Reisen AG. Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper.