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Ballettrevue von John Neumeier
Bernstein Dances
Inspiriert von der Musik und vom Geist Leonard Bernsteins
In der Ballettrevue "Bernstein Dances" fasste John Neumeier 1998 seine 20-jährige Beschäftigung mit dem Gesamtwerk Bernsteins zusammen. Neben populären Erfolgswerken für das Theater stehen intime Momente wie die "Anniversaries", Klavierminiaturen für persönliche Freunde, und spirituell gefärbte Kompositionen. Elegant präsentiert in den zeitlos schlichten Kostümen von Giorgio Armani lässt John Neumeier den Geist von Leonard Bernstein wieder aufleben.
für Leonard Bernstein
Musik: Leonard Bernstein
Choreografie: John Neumeier
Bühnenbild: John Neumeier – unter Verwendung der New York Fotos von Reinhart Wolf aus seinem Nachlass in der Deutschen Fotothek
Kostüme: Giorgio Armani
2 Stunden 30 Minuten | 1 Pause
1. Teil: 67 Minuten, 2. Teil: 50 Minuten
URAUFFÜHRUNG:
Hamburg Ballett, Hamburg, 14. Juni 1998
ORIGINALBESETZUNG:
Heather Jurgensen
Joëlle Boulogne
Anna Polikarpova
Rose Gad
Laura Cazzaniga
Lloyd Riggins
Jirí Bubenícek
Otto Bubenícek
Ivan Urban
Jacopo Munari
GASTSPIELE:
2018 Baden-Baden 2022 Los Angeles
Das Programmheft ist in unserem Onlineshop erhältlich
VOR DER AUFFÜHRUNGEN ZU LESEN
Der Ausgangspunkt von "Bernstein Dances" ist die Musik und der "Spirit" von Leonard Bernstein. Der englische Titel impliziert zwei Bedeutungen. Indem das Wort "Dances" sowohl als Verb als auch als Substantiv verstanden werden kann, legt der Titel nahe, dass Leonard Bernstein selbst tanzt – und dass das Ballett zugleich aus einer Abfolge von Tänzen zu seiner Musik besteht.
Es mag sein, dass Begebenheiten aus Bernsteins Leben teilweise aufscheinen – äußere Ereignisse und, noch wichtiger, innere Gemütslagen. Aber das Ballett hat nicht zum Ziel, historische Ereignisse darzustellen, ein lebensnahes Portrait des Komponisten zu entwerfen oder leibhaftige Personen aus seinem Umfeld zu schildern.
Die Struktur entspricht eher einer Revue: Es ist eine Collage einzelner Begebenheiten, arrangiert wie ein getanztes Mosaik und vereinheitlicht durch Bernsteins Musik.
Sechs Solotänzer prägen den Ballettabend. Einer von ihnen lässt uns die Entwicklung eines Künstlers erleben. Die anderen Tänzer verbinden die einzelnen Abschnitte, indem sie verschiedene Seiten einer in sich widersprüchlichen Künstlerpersönlichkeit spiegeln. Ein siebter Tänzer (Eros aus Platos "Symposium") tritt immer wieder auf: Er steuert, motiviert und inspiriert das Bühnengeschehen.
John Neumeier (2018)
Vor fast 20 Jahren hat sich John Neumeier zum erstenmal mit Musik von Leonard Bernstein choreografisch auseinandergesetzt: Im Dezember 1978 inszenierte er an der Hamburgischen Staatsoper das 1957 komponierte Musical "West Side Story". 1979 entstandenen die choreografischen Umsetzungen von "Songfest", einem Zyklus amerikanischer Gedichte für sechs Sänger und Orchester, zu der Bernstein 1949 durch W. H. Audens gleichnamiges Gedicht inspiriert wurde. 1990 wählte er für den 50. Geburtstag der dänischen Königin Margrete choreografierten Pas de Deux "Birthday Dances" das Divertimento für Orchester, eine der neueren Kompositionen von 1980. 1991 inszenierte er das Musical "On the Town", eine der frühen Arbeiten Bernsteins aus dem Jahr 1944. 1993 entstand zu der 1954 uraufgeführten "Serenade after Plato's 'Symposium'" für Solo-Violine, Streichorchester, Harfe und Schlagzeug und den im gleichen Jahr veröffentlichten kurzen Klavierstücken "Five Anniversaries" die Choreografie "Bernstein-Serenade", die auch die neue Ballettrevue beschließt. Die "Bernstein Dances" beruhen auf folgenden kleineren und größeren Werke des Komponisten:
TEIL I
Ouvertüre
Konzertfassung der Ouvertüre zu "Candide" für Sinfonie-Orchester, Comic Operetta, 1956
Prolog: Wer bin ich?
"Anniversary for Susanna Kyle" aus "Five Anniversaries", für Klavier, 1954
"Who am I", Song aus "Peter Pan", für Stimme und Klavier, 1950
Anfang und Aufbruch
"Facsimile", Choreografic Essay, für Orchester, 1946
Die Stadt der Städte
Songs aus den beiden Musical Comedies "Wonderful Town", 1953 und "On the Town", 1944, für Stimme und Orchester:
"What a Waste" (Wonderful Town)
"A Little Bit in Love" (Wonderful Town)
"Wrong Note Rag" (Wonderful Town)
"Lonely Town" (On the Town)
und "Lonely Town" aus "On the Town", Three Dance Episodes, Dance II, für Orchester, 1945
Spiritualität
"A Simple Song", für Stimme und Orchester aus "Mass", A Theatre Piece for Singers, Players and Dancers, 1971
"So Pretty", für Stimme und Klavier, "Broadway for Peace", 1968
"Meditation No. 2" aus "Mass", für Orchester, 1971
Der Erfolg, eine Erfolgstory
"Something's Coming" für Stimme und Orchester aus "West Side Story",
Musical, 1957
"Symphonic Dances" aus "West Side Story", 1957/60
TEIL II
Im Zeitraffer
Konzertfassung der Ouvertüre zu "Candide" für Sinfonie-Orchester, Comic Operetta, 1956
Revue passieren lassen
"The Story of my Life", Song ursprünglich für "Wonderful Town" geschrieben und nicht veröffentlicht, für zwei Stimmen und Orchester, orchestriert von Marc Aurel Floros
Am Abend ... und durch die Nacht
"Serenade after Plato's 'Symposium'" für Solo-Violine, Harfe, Schlagzeug und Streichorchester,1954,
"Five Anniversaries", für Klavier, 1954:
"Anniversary for Elizabeth Rudolf"
"Phaedrus"
"Pausanias"
"Anniversary for Lukas Foss"
"Aristophanes"
"Erixymachus"
"Anniversary for Sandy Gellhorn"
"Anniversary for Elisabeth B. Ehrmann"
"Agathon"
"Sokrates"
"Alkibiades"
Epilog
"Anniversary for Susanna Kyle"