So 26.04.2026, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Großer Saal
ZEITSPIEL ACHT: FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY / RICHARD DUBUGNON: Violinkonzert e-Moll op. 64 I. Allegro molto appassionato / II. „Geistersatz“ op. 98 (Überschreibung von Richard Dubugnon, UA) / III. Allegro molto vivace
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Gustav Mahler: Symphonie Nr. 1 D-Dur „Titan“
Violine und Dirigent: Julian Rachlin
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chefdirigent Jerusalem Symphony Orchestra
Künstlerischer Leiter Herbstgold Festival, Eisenstadt
Chefdirigent Kristiansand Symphony Orchestra
Julian Rachlin ist eine der renommiertesten Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit. Seit mehr als 30 Jahren wird er als Dirigent, Solist, Kammermusiker, als Produzent und als Künstlerischer Leiter von Festivals auf allen Kontinenten vom Publikum geschätzt und verehrt. Als Violinist und Bratschist konzertiert er mit den bedeutendsten Dirigenten und Orchestern. Als Dirigent wird Rachlin für seine temperamentvollen und einfühlsamen Interpretationen weltweit bejubelt. Diese seltene Kombination hat Julian Rachlin bereits in jungen Jahren den Weg an die Spitze der internationalen Klassikszene geebnet.
Julian Rachlin ist Chefdirigent des Kristiansand Symphony Orchestra und Music Director des Jerusalem Symphony Orchestra. Mit Letzterem geht er in der Saison 2024/25 auf Europa-Tournee.
Rachlins eleganter und mitreißender Stil hat ihm den Ruf eines der spannendsten Dirigenten seiner Generation eingebracht. Bekannt für seine akribische Probenarbeit und sein unvergleichliches musikalisches Gespür, leitet Julian Rachlin namhafte Orchester wie das Chicago Symphony Orchestra, das Israel Philharmonic Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra, die Wiener Symphoniker, das Konzerthausorchester Berlin, das Chamber Orchestra of Europe, Moscow Philharmonic Orchestra, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien, das Baltimore Symphony Orchestra, das Helsinki Philharmonic Orchestra, das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, das City of Birmingham Symphony Orchestra, das Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, sowie die Festivalorchester beim Grand Teton und Verbier Festival, um nur einige zu nennen. Rachlin war außerdem Erster Gastdirigent des Turku Philharmonic Orchestra und Principal Artistic Partner der Royal Northern Sinfonia.
Seit seinem Erscheinen auf der internationalen Bühne im Alter von 13 Jahren hat Julian Rachlin beständig an der Verfeinerung seiner musikalischen Entwicklung gearbeitet und sich dadurch als einer der weltweit angesehensten Violinisten etabliert. Zu den Engagements der letzten Jahre gehören unter anderem seine Auftritte mit dem Oslo Philharmonic Orchestra und Klaus Mäkelä, dem Helsinki Philharmonic Orchestra, der Philharmonie Sofia, der Warschauer Philharmonie, den Prager Philharmonikern, dem Orchestra Filarmonica della Scala unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada, dem Chicago Symphony Orchestra, der St. Petersburg Philharmonic Orchestra unter Yuri Termirkanov und den Münchner Symphonikern.
Rachlins Projekte mit zeitgenössischen und lebenden Komponisten, sowie sein interdisziplinärer Zugang vereinen eine Vielzahl unterschiedlicher Genres, Kunstformen und Kulturen. Rachlin hat eng mit Komponisten wie Krzysztof Penderecki, Giya Kancheli, Vangelis oder Lera Auerbach zusammengearbeitet und deren Werke uraufgeführt. Im Jahr 2000 wirkte er zusammen mit Mstislav Rostropovich an der Uraufführung von Pendereckis Sextett mit. Penderecki komponierte und widmete ihm später das „Concerto Doppio“ für Violine, Viola und Orchester sowie die „Ciaccona“ für Violine und Viola. Rachlin trat in Filmen auf, arbeitete mit Installationskünstlern und Persönlichkeiten wie John Malkovich, Sir Roger Moore und Gerard Depardieu.
Rachlins renommierte Musikfestivals sind Ausdruck seiner eigenen vielfältigen und kreativen Persönlichkeit. Seine Leidenschaft, große Künstler verschiedener Genres zusammenzubringen und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, ist einzigartig für einen klassischen Musiker. Rachlin konzertiert regelmäßig mit langjährigen musikalischen Partner:innen wie Martha Argerich, Evgeny Kissin, Denis Matsuev, Janine Jansen, Vilde Frang und Mischa Maisky.
Seine unermüdliche Hingabe für das Festival „Julian Rachlin & Friends“, welches mehr als ein Jahrzehnt lang in Dubrovnik stattfand, wurde beim Publikum ebenso wie in Künstlerkreisen weltweit beachtet und geschätzt. Im Jahr 2021 wurde Julian Rachlin zum Künstlerischen Leiter des Herbstgold-Festivals im legendären Schloss Esterházy in Eisenstadt ernannt.
Mit dem Ziel, die Karrieren außergewöhnlich talentierter junger Musiker:innen zu fördern, gründete er die „Julian Rachlin and Friends Foundation“. Seit 1999 ist Julian Rachlin außerdem als Professor an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien tätig.
Rachlin erhielt zahlreiche Auszeichnungen in Anerkennung seiner Leistungen für die Musik. Er ist Preisträger der Accademia Musicale Chigiana Siena, "Young Global Leader" des Weltwirtschaftsforums und UNICEF-Botschafter für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Im Jahr 2013 trat Julian Rachlin zusammen mit Zubin Mehta und dem Bayerischen Staatsorchester beim historisch bedeutsamen Konzert "Frieden für Kaschmir" in den Shalimar-Gärten in Kaschmir/Indien auf, dem ersten Auftritt eines westlichen Orchesters in dieser Region.
Julian Rachlin wurde in Litauen geboren und emigrierte im Alter von drei Jahren mit seiner Familie nach Wien, wo er an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien beim renommierten Musikpädagogen Boris Kuschnir Violine studierte. Danach erhielt er Privatunterricht bei Pinchas Zukerman in New York. Rachlin vollendete auch Dirigierstudien bei Maestro Mariss Jansons sowie bei Sophie Rachlin, und durfte Maestro Daniele Gatti seinen Mentor nennen.
Rachlin spielt die Stradivari Violine „Ex Liebig“ aus dem Jahr 1704 und eine Lorenzo Storioni Viola aus 1785, die ihm von der Dkfm. Angelika Prokopp Privatstiftung zur Verfügung gestellt werden. Seine Saiten werden freundlicherweise von Thomastik-Infeld gesponsert.
Rachlins von der Kritik gefeierte Aufnahmen wurden bei Sony Classical, Warner Classics und der Deutsche Grammophon veröffentlicht.
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Die Philharmonsichen Konzerte des Staatsorchesters Hamburg werden zu ZeitSpielen und überschreiten die Grenzen des Gewöhnlichen: In diesem Konzert wird Richard Dubugnons kompositorische Interpretation der Essenz Mendelssohns erklingen – denn der zweite Satz dessen Violinkonzertes wird durch eine Neukomposition aus seiner Feder ersetzt, inspiriert vom Original. Mendelssohn Bartholdy begegnet uns in unserer heutigen Zeit als Spiegel der Vergangenheit und zugleich durch Dubugnon als Teil des Hier und Jetzt! Dieses musikalische Spiel ohne Berührungsängste eröffnet neue Perspektiven auf unsere Musikkultur, unser Denken und Sein, auf unsere Art, Musik zu rezipieren.
"Ich werde versuchen, die Essenz von Mendelssohns Violinkonzert einzufangen und mir vorzustellen, wie sie in der Zukunft klingen könnte, so als ob Mendelssohns Geist mir die neue Version durch ein Medium diktieren würde." RICHARD DUBUGNON
Ort: Elbphilharmonie, Großer Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
noch kein Vorverkauf