So 03.11.2024, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Großer Saal
Helmut Lachenmann: „Tanzsuite mit Deutschlandlied“ - Musik für Orchester mit Streichquartett
Camille Saint-Saëns: Symphonie Nr. 3 cMoll op. 78 „Orgelsymphonie“
Musikalische Leitung: Kent Nagano
Streichquartett: Quatuor Diotima
Orgel: Iveta Apkalna
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Konzertrepertoire. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgischer Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters. Sehr stark setzt er sich zudem als Künstlerischer Leiter des Wagner Projektes „The Wagner Cycles“ der Dresdner Musikfestspiele mit dem Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln und als Schirmherr der Herrenchiemsee Festspiele ein. Seit 2006 ist er Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, seit 2019 von Concerto Köln, seit 2021 des Orchestre symphonique de Montréal sowie seit 2023 des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Die Saison 2024/25 ist die letzte Spielzeit von Kent Nagano als Generalmusikdirektor in Hamburg und bringt vier Neuproduktionen unter der musikalischen Leitung Naganos an die Staatsoper: Carl Orffs Trionfi, Richard Strauss' Ariadne auf Naxos, Unsuk Chins Die Dunkle Seite des Mondes, sowie Rodolphe Bruneau-Boulmiers Die Illusionen des William Mallory. Darüber hinaus dirigiert Nagano wie in jeder Saison Sinfoniekonzerte mit dem Philharmonischen Staatsorchester in der Elbphilharmonie, darunter die Neujahrsaufführung sowie die Uraufführung von Alex Nantes Symphonie Anahata, einem Auftragswerk des Philharmonischen Staatsorchesters.
Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten in Hamburg waren u. a. Opernproduktionen wie Boris Godunow, Salome, Aufführungen von Sciarrinos Venere e Adone und Brittens Peter Grimes, Les Troyens, Lulu, Lessons in Love and Violence und die Uraufführung Stilles Meer sowie Les Contes d’Hoffmann in der Neuinszenierung von Daniele Finzi Pasca (bei EuroArts auf DVD erschienen, Februar 2022) die „Philharmonische Akademie“ in St. Michaelis, Open-Air-Konzerte auf dem Rathausmarkt sowie die Uraufführung von Pascal Dusapins Werk Waves für Orgel und Orchester in der Elbphilharmonie. Orchestertourneen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg führten Kent Nagano in den vergangenen Jahren nach Japan, Spanien und Südamerika.
Zudem dirigiert Kent Nagano in der Saison 2024/25 unter anderem das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in Passau, das Orchestre symphonique de Montréal in Montréal und das Deutsche Symphonie-Orchester in Berlin. Darüber hinaus leitet er Dusapins Il Vaggio, Dante in einer Inszenierung von Claus Guth an der Pariser Oper und die Wiederaufnahme von Ligetis Le Grand Macabre in einer Inszenierung von Krzysztof Warlikowski an der Bayerischen Staatsoper in München.
Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano regelmäßig weltweit mit den führenden internationalen Orchestern, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre Philharmonique Radio France, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestre de l’Opéra national in Paris, dem Chicago sowie Detroit Symphony Orchestra, dem Radio Filharmonisch Orkest und den Wiener Symphonikern. Ein besonderes Projekt war die Bernstein-Oper A quiet place an der Pariser Oper. Weitere Opernproduktionen waren u. a. die Uraufführung von Dusapins Il viaggio, dante bei dem Festival d‘Aix-en-Provence, Hindemiths Cardillac, Henzes Die Bassariden und die Uraufführung von Saariahos L’amour de loin bei den Salzburger Festspielen. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins A White House Cantata sowie die Opern Alice in Wonderland von Unsuk Chin, Three Sisters von Peter Eötvös und The Death of Klinghoffer und El Niño von John Adams.
Unter der künstlerischen Gesamtleitung von Kent Nagano und dem Intendanten der Dresdner Musikfestspiele Jan Vogler wird Wagners „Ring-Tetralogie“ im Rahmen des mehrjährigen Projekts "The Wagner Cycles" der Dresdner Musikfestspiele von 2023 bis 2026 neu erarbeitet – im künstlerischen Kontext seiner Entstehungszeit, auf Basis aktueller Erkenntnisse der Wagner- und Aufführungspraxis-Forschung, eingebunden in ein umfangreiches Rahmenprogramm. Den Auftakt bildete 2023 die Aufführung von Das Rheingold bei den Dresdner Musikfestspielen sowie die Tournee nach Köln, Ravello und Luzern unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano. Mit Die Walküre folgte 2024 das zweite Werk der epochalen Erzählung in Prag, Amsterdam, Köln, Dresden, Hamburg und Luzern. 2025 widmet sich das Projekt Richard Wagners Siegfried in internationalen Konzert- und Opernhäusern als historisch informierte und konzertant Aufführungen.
Die Höhepunkte von Kent Naganos Zusammenarbeit mit dem Orchestre symphonique de Montréal von 2006 bis 2020 waren u. a. die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011, die Aufführung der kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs Gurrelieder, der konzertanten Versionen von Wagners Tannhäuser, Tristan und Isolde und Das Rheingold, Honeggers Jeanne d’Arc au Bücher sowie Messiaens Saint François d’Assise. Tourneen führten Nagano und das Orchester nach Kanada inklusive der nördlichen Territorien, Japan, Südkorea, Europa (zuletzt 2019), Südamerika und durch die USA. Im Juli 2018 dirigierte Kent Nagano das Orchester mit der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele.
Zu seinen Einspielungen mit dem Orchestre symphonique de Montréal bei Sony Classical/Analekta gehören 2013 Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher sowie 2015 eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. 2016 erschien bei Decca die von Nagano im März 2015 dirigierte Nordamerika-Premiere von L’Aiglon auf CD, einer selten aufgeführten Oper von Honegger und Ibert. Ferner erschien bei Decca 2016 Danse Macabre mit Werken von Dukas, Saint-Saens, Ives u. a. sowie 2018 Bernsteins A quiet place anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläum des Komponisten. 2019 erschien John Adams’ Common tones in simple time und Harmonielehre bei Decca und 2020 die Lukas-Passion von Penderecki bei BIS sowie die Einspielung von Werken von Alberto Ginastera, Bernstein und Samy Moussa bei Analekta.
Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen wie Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Die Schweigsame Frau, Poulencs Dialogues des Carmelites, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck, George Benjamins Written on skin und Wagners Der Ring des Nibelungen. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper Alice in Wonderland (2008) und Mussorgskys Chowanschtschina (2009) bei unitel classica/medici arts, Dialogue des Carmélites bei Bel Air Classiques (2011) sowie Lohengrin (2010) bei Decca.
Eine weitere wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin von 2000 bis 2006. Mit dem Orchester führte er u. a. Schönbergs Moses und Aron auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierte bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys Der König Kandaules und Schrekers Die Gezeichneten sowie im Festspielhaus Baden-Baden mit Parsifal und Lohengrin, inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. Parsifal, Die Gezeichneten und Lohengrin sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins Mass, Bruckners Symphonien Nr. 3 und 6, Beethovens Christus am Ölberge, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers Symphonie Nr. 8, Schönbergs Jakobsleiter und Friede auf Erden sowie Johannes Brahms‘ Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten – eine Auszeichnung, die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Bis heute verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem Orchester.
Im Oktober 2019 erschien die 4-CD-Box mit Kent Nagano, der Pianistin Mari Kodama und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin mit sämtlichen Klavierkonzerten Beethovens, inklusive des Nullten, sowie mit dessen Rondo für Klavier und Orchester WoO 6, dem Tripelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello op. 56 und den Eroica-Variationen op. 35 bei Berlin Classics.
Mit Labels wie BIS, Decca, Sony Classical, FARAO Classics und Analekta verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch Berlin Classics, Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi ergänzen seine Diskografie. Seine Aufnahmen von Busonis Doktor Faust mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews Peter und der Wolf mit dem Russian National Orchestra sowie Kaija Saariahos L’amour de loin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurden mit einem Grammy ausgezeichnet.
Anlässlich Kent Naganos 70. Geburtstag erschien im Oktober 2021 eine 3-CD-Box mit Werken von Messiaen bei dem BR Klassik Label. Die Veröffentlichung beinhaltet Live-Mitschnitte von Messiaens Poèmes pour Mi, Chronochromie und La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ von Konzerten mit dem Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks, die die enge Vertrautheit Naganos mit der Musiksprache Messiaens auf besondere Weise zeigen.
Im September 2021 veröffentlichte Kent Nagano im Berlin Verlag sein zweites Buch, in „10 Lessons of my Life“ erinnert er sich an sehr persönliche Begegnungen seines Lebens, aus denen er nicht nur für seine Karriere Entscheidendes gelernt hat. Darunter finden sich unter anderen die isländische Pop-Künstlerin Björk, Frank Zappa, Leonard Bernstein, Pierre Boulez oder auch der Physik-Nobelpreisträger Donald Glaser. 2015 veröffentlichte Kent Nagano mit “Erwarten Sie Wunder!” im Berlin Verlag ein Plädoyer für die Klassische Musik. 2019 wurde das Buch bei dem kanadischen Verlag McGill-Queen‘s University Press unter dem Titel ″Classical Music – Expect the Unexpected“ auf Englisch sowie 2015 unter „Sonnez, merveilles!“ auf Französisch bei Éditions du Boréal herausgegeben.
Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper Saint François d’Assise zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawa ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: Von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra. 2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war.
Seit 2005 ist Kent Nagano Ehrendoktor der McGill University in Montréal, seit 2006 Ehrendoktor der Université de Montréal und seit 2018 Ehrendoktor der San Francisco State University. 2021 ernannte ihn die Hochschule für Musik und Theater Hamburg zum Professor. Seit 2017 ist Kent Nagano „Compagnon“ des „Ordre des arts et des lettres“ von Québec und im Herbst 2023 wurde Kent Nagano außerdem der Titel des „Chevalier“ im „Ordre des art et des lettres“ Frankreichs verliehen. Im Februar 2024 wurde Kent Nagano durch den Bundespräsidenten mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und im Juni 2024 wurde ihm der Order of Canada, die höchste zivile Auszeichnung von Kanada verliehen. Kent Nagano wurde 2024 mit dem renommierten Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
YunPeng Zhao, Violine
Léo Marillier, Violine
Franck Chevalier, Viola
Alexis Descharmes, Violoncello
Im Jahr 1996 von Absolventen des Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris gegründet, hat sich das Quatuor Diotima zu einem der weltweit gefragtesten Ensembles entwickelt. Der Name spiegelt die musikalische Doppelidentität des Quartetts wider: Das Wort Diotima ist aus der deutschen Romantik entliehen – Friedrich Hölderlin gab in seinem Roman Hyperion diesen Namen der Liebe seines Lebens – und ist zugleich ein Bezug zur Musik aus unserer Zeit, man denke nur an Luigi Nonos Werk Fragment-Stille, an Diotima.
Als geschätzter Partner vieler großartiger Komponisten des späten 20. Jahrhunderts, wie zum Beispiel Pierre Boulez und Helmut Lachenmann, vergibt das Quatuor Diotima regelmäßig Kompositionsaufträge an bedeutende Komponisten unserer Zeit wie Toshio Hosokawa, Mirolsav Srnka, Alberto Posadas, Mauro Lanza, Gérard Pesson, Rebecca Saunders oder Tristan Murail. Es hat sich der zeitgenössischen Musik verschrieben, ohne sich jedoch durch diese limitieren zu lassen. In seinen Programmen ermöglicht es durch die Verschmelzung von klassischen mit zeitgenössischen Stücken einen neuen Blickwinkel auf Werke der großen Klassiker wie Beethoven, Schubert oder die Werke der Zweiten Wiener Schule (Schönberg, Berg, Webern) sowie Janáček, Debussy, Ravel und Bartók.
Die umfangreiche Diskographie des Quatuor Diotima enthält u.a. die Aufnahme aller Streichquartette von Béla Bartók (Naïve, 2019), die Interpretationen des Gesamtwerks für Streichquartett der Zweiten Wiener Schule (Naïve, 2016) sowie die endgültige Fassung des Livre pour quatuor von Pierre Boulez (Megadisc). Für seine CD-Einspielungen erhält es regelmäßig Auszeichnungen der internationalen Presse: zum Beispiel vom Französischen Magazin „Diapason“ fünf Diapasons d’or, (davon zwei als Beste Einspielung des Jahres), Classica (Beste Einspielung des Jahres), Télèrama, Grammophone (Editor´s choice), The Strad und viele mehr.
Im Jahr 2016 brachte das Quartett die "Diotima Collection" heraus, die den Werken bedeutender Komponisten unserer Zeit gewidmet ist. Im Jahr 2021 erscheinen drei musikalische Porträts von Gérard Pesson, Enno Poppe und Stefano Gervasoni sowie eines von Mauricio Sotelo. Anlässlich des 100. Geburtstages von György Ligeti im Jahr 2023 veröffentlicht das Quartett ein dem Komponisten gewidmetes Album.
Von 2019 bis 2021 war das Diotima Quartett das erste Streichquartett überhaupt, das „in Residence“ bei Radio France eingeladen war. Nach einer 14-jährigen Residenz in der Region Centre Val-de-Loire hat das Diotima Quartett eine neue Heimat in der Region Grand Est gefunden, die starke kulturelle Verbindungen zu Deutschland und der Schweiz aufweist, die sich auf das Repertoire des Quartetts und seine Partner in Europa auswirken. Diese Residenz ermöglicht es dem Quartett, seine Akademie in Zusammenarbeit mit der Cité Musicale-Metz, die jungen Komponisten und Streichquartette einlädt, eine Kammermusikreihe in Straßburg sowie eine pädagogische Residenz an der Ecole Nationale de Lutherie in Mirecourt zu entwickeln und gleichzeitig die Präsenz der Kammermusik in der gesamten Region zu verstärken.
Das Quatour Diotima ist sehr aktiv in der Ausbildung junger Künstler und war kürzlich Associate Artist an der Aix-en-Provence Festival Academy, Artist in Residence an der University of Chicago und wurde zu Meisterkursen an der University of California in Los Angeles, dem Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris, dem Casa del Quartetto in Reggio Emilia und der York University eingeladen.
Das Quatuor Diotima tritt regelmäßig in den renommiertesten Konzertsälen und Konzertreihen der Welt auf. In dieser Saison folgen Konzerte in der Philharmonie de Paris, der Berliner Philharmonie, der Kölner Philharmonie, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Konserthuset Stockholm, dem Círculo de Cámara Madrid, Lugano Musica, dem Granada Festival und dem Wiener Konzerthaus. Das Quartett wird auch in Japan, Taiwan und Südkorea auf Tournee sein und bei den wichtigsten Festivals für zeitgenössische Musik wie Wien Modern, Huddersfield Contemporary Music Festival, IRCAM und Musica Strasbourg Uraufführungen spielen.
Zu den neuen Werken, die in dieser Saison uraufgeführt werden, gehören unter anderem ein Konzert für Streichquartett und Orchester von Bruno Mantovani mit dem Orchestre National de France, zwei Werke für Streichquartett und Elektronik von Mauro Lanza und Sasha Blondeau sowie neue Stücke für Streichquartett von Lisa Streich, Olga Neuwirth und Misato Mochizuki. Das Quatuor Diotima wird vom DRAC-Center und von Région Grand Est gefördert und erhält regelmäßig finanzielle Unterstützung von SACEM, dem Institut Français, Spedidam, dem Fonds pour la Création Musicale und von Adami. Das Quatuor Diotima ist Mitglied von PROFEDIM, Futurs Composés und FEVIS 2018 ist dem Quatuor Diotima seitens des französischen Kulturministerium der European Cultural Heritage Award verliehen worden.
Die lettische Organistin Iveta Apkalna gilt als eine der führenden Instrumentalisten weltweit. Als Titularorganistin der Klais-Orgel in der Hamburger Elbphilharmonie eröffnete sie gemeinsam mit Thomas Hengelbrock und dem NDR Elbphilharmonie Orchester das Konzerthaus im Januar 2017. Mit ihrer 2018 erschienenen CD Light & Dark (Berlin Classics) präsentiert sie die Welterstaufnahme eines Solo-Programms an der Elbphilharmonie-Orgel.
Seit ihrem Konzert mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Claudio Abbado 2007 tritt Iveta Apkalna mit den weltweit führenden Orchestern auf, ist regelmäßiger Gast bei namhaften Festivals und in den wichtigsten Konzertsälen Europas, Asiens und Nordamerikas. Im Rahmen der Eröffnungskonzerte des National Kaohsiung Center for the Arts in Taiwan weihte Iveta Apkalna im Oktober 2018 die neue Klais-Orgel ein. Dort nahm sie auch ihr Soloalbum Widor & Vierne für Berlin Classics auf, welches im Herbst 2020 erschienen ist. Seit 2019 ist sie „Artist in Residence“ der Konzertkirche Neubrandenburg, deren Instrument 2017 von der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke und dem Bonner Orgelbauer Johannes Klais in Zusammenarbeit mit Iveta Apkalna entwickelt wurde. An dieser Orgel nahm sie ihre jüngste CD-Veröffentlichung (Berlin Classics) „Triptychon“ mit Werken von Vasks, Bach und Liszt auf. Mit der Saison 2021-2022 beginnt Iveta Apkalnas dreijährige Residenz im Konzerthaus Berlin. Des Weiteren gibt sie in der Saison 2021-2022 ihr Debüt beim Cleveland Orchestra und beim Royal Stockholm Philharmonic – beides unter der Leitung von Franz Welser-Möst.
Iveta Apkalna ist begeisterte Solistin für zeitgenössische Musik. Regelmäßig präsentiert sie Werke von Komponisten wie Péter Eötvös, Thierry Escaich, Ēriks Ešenvalds, Philip Glass, Naji Hakim, Arturs Maskats und Peteris Vasks.
In den Jahren 2018 und 2020 erhielt Iveta Apkalna in der Kategorie „Konzert des Jahres“ den „Latvian Grand Music Award“, die höchste Auszeichnung Lettlands im Bereich Musik. Im November 2018 wurde ihr der „Drei-Sterne-Orden“, die höchste staatliche Auszeichnung des Landes durch den Staatspräsidenten verliehen. Vom lettischen Kulturministerium wurde sie zur Kulturbotschafterin Lettlands ernannt und wurde im Jahr 2005 als erste Organistin mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet.
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Wenn in Helmut Lachenmanns 1980 entstandener „Tanzsuite mit Deutschlandlied“ irgendwann gegen Ende tatsächlich Haydns Kaiserquartett zitiert oder zumindest angedeutet wird, ist längst klar, dass hier keine Hymne mitgesungen werden soll. Und auch von Tanzen kann in diesem Stück von einem der zentralen Komponisten der vergangenen Jahrzehnte keine Klangrede sein. In diesem provokanten, einst natürlich in Donaueschingen uraufgeführten Werk, das hier mithilfe des aufsehenerregenden Quatuor Diotima Streichquartetts aus Paris aufgeführt wird, ging es Lachenmann um Geräusche, um Brüche, um die Frage, was das eigentlich ist, ein Ton.
Und diese Frage stellt auch – auf freilich andere Weise – Camille Saint-Saëns‘ „Orgelsymphonie“. Iveta Apkalna, Titularorganistin der Elbphilharmonie, wird den Großen Saal mit 69 Registern samt 4.765 Pfeifen volltönend zum Klingen bringen. Über seine letzte Symphonie sagte der französische Komponist vielversprechend: „Mit ihr habe ich alles gegeben, was ich geben konnte … so etwas wie dieses Werk werde ich nie wieder schreiben.“
Ort: Elbphilharmonie, Großer Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg